Foto der Münchner Übersetzerin Silke Kleemann

Silke Kleemann, Foto: Ellen Bornkessel

Das diesjährige Arbeitsstipendium des Freistaats Bayern für literarische Übersetzerinnen und Übersetzer, erstmals mit 7000 Euro dotiert, geht an Kollegin Silke Kleemann für ihre Erstübertragung des Romans Los turistas desganados („Die lustlosen Touristen“) der baskischen Autorin Katixa Agirre, die ihren Roman selbst aus dem Baskischen ins Spanische übertrug. 

Silke Kleemann ist seit 2000 freiberuflich als literarische Übersetzerin aus dem Spanischen tätig und hat sich als Übersetzerin argentinischer Gegenwartsliteratur einen Namen gemacht. Für ihre Arbeit wurde sie bereits vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bayerischen Kunstförderpreis. Der Roman Die lustlosen Touristen wird 2021 in der Edition Converso erscheinen.

Aus Sicht der Jury gelingt es Kleemann ausgezeichnet, dem Text durch eine herausragende Übersetzung kraftvollen und energetischen Charakters gerecht zu werden. Entstanden sei ein vielversprechender Text in deutscher Sprache, der eine spanisch-baskische Geschichte erzählt. Die „Übersetzungsprobe weckt große Neugier auf eine selbstbewusste Frauenstimme aus dem Baskenland“, so die Jury.

Kunstminister Bernd Sibler hob in diesem Zusammenhang hervor: „Literarische Übersetzungen ermöglichen es uns, tief einzutauchen in die Kultur anderer Länder und dabei Gemeinsamkeiten zu entdecken, die keine Sprachgrenzen kennen.“ Das Schaffen literarischer Übersetzerinnen und Übersetzer verdiene höchste Anerkennung, so Sibler.

Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst vergibt seit 2009 jährlich ein Arbeitsstipendium für ein Übersetzungsvorhaben, um die bedeutende kulturelle Leistung der literarischen Übersetzerinnen und Übersetzer zu würdigen, die die Literatur anderer Sprachen für den größten Teil der Leserschaft erst zugänglich macht. 

Die vollständige Pressemitteilung und die Jury-Begründung finden sich in einer Pressemitteilung vom 12. Juni

(24.6.2020)