Der Börsenverein des deutschen Buchhandels (BöV) hat im Juli auf seiner alljährlichen Wirtschaftspressekonferenz die Jahresstatistik der Branche für das Jahr 2020 präsentiert. Die Auswertung enthält auch detaillierte Angaben zur Art und Zahl der Literaturübersetzungen.

Überraschend starker Einbruch bei Literaturübersetzungen

Die Zahl der Literaturübersetzungen ins Deutsche ist im Coronajahr 2020 deutlich um 6,5 Prozent auf 9164 Werke zurückgegangen. Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, kann über die Ursachen nur spekulieren: „Wir wissen nicht, warum. Das ist aller Wahrscheinlichkeit nicht pandemiebedingt. Möglicherweise hat es damit zu tun, dass Messen nicht stattfanden und der Lizenzhandel nicht so richtig im Laufen war.“
Der Anteil der Übersetzungen an den Erstauflagen ging von 13,9 auf 13,2 Prozent zurück. Insgesamt erschienen im Jahr 2020 9164 übersetzte Titel aus anderen Sprachen (2019: 9802) neu auf dem deutschen Buchmarkt.

Umsatz bleibt stabil bei 9,3 Milliarden Euro

In der Umsatzbilanz der Buchbranche führte die große Nachfrage nach Büchern trotz wochenlanger Ladenschließungen 2020 zu einem stabilen Ergebnis von 9,30 Milliarden Euro (2019: 9,29 Milliarden Euro). Der stationäre Buchhandel blieb mit 3,90 Milliarden Euro und einem Anteil von 42,0 Prozent der größte Vertriebsweg für Bücher. Allerdings lag das Geschäft vor Ort um 9,0 Prozent hinter dem Vorjahr zurück. Starke Zuwächse verzeichnete hingegen der Umsatz des Internet-Buchhandels, von dem etwa die Hälfte auf die Online-Shops der stationären Händler entfällt: Der Umsatzanteil des Internetbuchhandels am Gesamtmarkt lag damit 2020 bei 24,1 Prozent (2019: 20,0 Prozent).

Quelle: UEPO.de, (auszugsweise) Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung

(5.8.2021)