Der Europäische Rat der literarischen Übersetzerverbände (CEATL), die Europäische Journalistenföderation (EFJ) und der Europäische Schriftstellerrat (EWC) rufen die europäischen Regierungen und die internationale Gemeinschaft auf, die Demokratiebewegung in Belarus nachdrücklich zu unterstützen und den Menschen, die aus dem Land fliehen, Zuflucht und humanitäre Hilfe zu gewähren.

Ein Jahr nach den manipulierten Wahlen in Belarus geht das diktatorische Lukaschenko-Regime radikal gegen die Meinungsfreiheit und humanitäre Organisationen vor. Mehr als 1500 Organisationen sind von der „radikalen Säuberung“ betroffen, gegen 41 läuft bereits ein Verfahren zur staatlich angeordneten Auflösung, darunter die Schriftstellerorganisation PEN Belarus und der Belarusische Journalistenverband (BAJ). Der Vorsitzende des belarusischen Schriftstellerverbandes, der Dichter Barys Piatrvich, steht unter Hausarrest und hat ein Kommunikationsverbot.

Seit Lukaschenkos manipulierter Wiederwahl am 9. August 2020 wurden in Belarus über 40.000 Menschen verhaftet, darunter über 500 Medienschaffende, 1200 Kulturschaffende – Schriftsteller, Übersetzerinnen, Musiker, Schauspielerinnen – und Menschenrechtsaktivisten, wie der umfassende Bericht 2021 des belarusischen PEN-Zentrums zeigt.

CEATL, EFJ und EWC rufen alle Kultur- und Außenministerien zur Solidarität auf. Es wird gefordert, dass in einer gemeinsamen Erklärung gegen die andauernde Gewalt und Unterdrückung in Belarus protestiert und das illegitime Lukaschenko-Regime zur sofortigen Freilassung der mittlerweile 608 politischen Gefangenen gedrängt wird. Darüber hinaus wird erweiterte und beschleunigte humanitäre Hilfe und/oder Schengen-Visa für fliehende Belarusen verlangt, insbesondere für verfolgte Medien- und Kulturschaffende, sowie finanzielle und politische Unterstützung für jene NGOs in den Nachbarländern, die die Fliehenden auffangen.

Erklärung der drei Verbände in ganzer Länge als PDF

(6.8.2021)