Auf der Frankfurter Buchmesse 2019 zollte die norwegische Schriftstellerin Erika Fatland den Übersetzerinnen und Übersetzern ihren Respekt, als sie sagte: „Die Übersetzer, die so oft übersehen werden, sind meine literarischen Alltagshelden.“ Gepriesen wurden sie auch von der Kulturministerin Norwegens, Trine Skei Grande, die erklärte: „der Nobelpreis sollte an die Übersetzerinnen und Übersetzer gehen, denn sie leisten eine großartige Arbeit, dank der wir unserer aller Geschichten lesen und uns also verstehen können“. 

Diese Erklärungen regten tschechische Übersetzer*innen dazu an, sich zusammenzuschließen und einen offenen Brief an die Verlage zu verfassen. Unterzeichnet ist er von Překladatelé Severu („Übersetzer des Nordens“), der Facebook-Gruppe Tváře Překladu („Formen/Gesichter der Übersetzung“) und dem CEATL-Mitglied Obec překladatelů („Übersetzergemeinde“). 

Gemeinsam fordern sie die Verlage auf, die Übersetzerinnen und Übersetzer nicht nur auf dem Buchcover zu nennen, sondern auch überall dort, wo das übersetzte Werk erwähnt wird – sei es auf den Websites, in PR-Materialien oder sonstigen Medien. Damit würden die Verlage einerseits den Anforderungen des Urheberrechts genügen, aber auch ein Zeichen des Respekts an die ÜbersetzerInnen senden – an jene unverzichtbaren Partner, deren Arbeit Weltliteratur im heimischen Buchmarkt überhaupt erst möglich macht.

Die Original-Meldung beim Conseil Européen des Associations de Traducteurs Littéraires (CEATL)

Erika Fatlands Rede in der Übersetzung von Ulrich Sonnenberg