Johanna Schwering wurde für ihre Übersetzung von Aurora Venturinis Roman Die Cousinen mit dem Leipziger Buchpreis 2023 ausgezeichnet. Im Interview mit dtv erzählt sie von der Arbeit an diesem herausfordernden Text. Auch berufspolitische Themen kamen zur Sprache. Ein Ausschnitt:

„Deshalb ist es wichtig, dass in den Verbänden der Übersetzenden und Lektorierenden das betriebswirtschaftliche Denken geschult und dass politisch Druck für bessere Honorare gemacht wird, wie etwa jüngst durch die ver.di-Initiative Basishonorare für selbständige Kreative. Kampagnen wie #NameTheTranslator, die die Namen der Übersetzenden in Rezensionen und auf dem Cover fordern, sind wichtig, denn mit steigender Sichtbarkeit wird auch die Wertschätzung für den Beruf und damit langfristig die Honorierung steigen. Agenturen könnten eine Lösung sein, wie Autor*innen sie beschäftigen. Die Honorare für Übersetzende stagnieren seit über 20 Jahren und ich sag es Ihnen ganz nüchtern und ernüchternd: Erst, wenn ich dieses Preisgeld mit verrechne, komme ich bei der Übersetzung von Die Cousinen auf einen Stundensatz, für den ein Programmierer vielleicht langsam seinen Rechner anschmeißen würde. Wie für alle künstlerischen Berufe sind deshalb auch für die literarische Übersetzung Stipendien und Preise total wichtig, um die Anerkennung für unsere Arbeit zu erhöhen und bestimmte Projekte überhaupt erst realisierbar zu machen. “

Das komplette Interview gibt es beim dtv-Verlag.

(18.5.2023)