Am 18. 10. 2019 wurden im Rahmen der Frankfurter Buchmesse der Deutsche Jugendliteraturpreis in den Sparten Bilder-, Kinder-, Jugend- und Sachbuch, der Preis der Jugendjury, der Sonderpreis „Gesamtwerk“ und der Sonderpreis „Neue Talente“ verliehen. Die Organisation und Bekanntgabe erfolgte durch den Arbeitskreis für Jugendliteratur.

Drei der preisgekrönten Kinder- und Jugendbücher sind Übersetzungen. Wir gratulieren Birgitt Kollmann, Ingo Herzke und Uwe-Michael Gutzschhahn!

Aus der Pressemeldung:

In der Kategorie Kinderbuch konnte sich Vier Wünsche ans Universum (dtv Reihe Hanser) der amerikanischen Autorin Erin Entrada Kelly durchsetzen. Mit viel Feingefühl und Respekt erzählt sie aus unterschiedlichen Perspektiven die Geschichte des schüchternen Virgil, der fast tauben Valencia, des Fieslings Chet und der jungen Hellseherin Kaori. Großartig werden die Einzelschicksale der vier Kinder zu einer Freundschaftsgeschichte verwoben, die lange nachklingt. Diese Wirkung ist auch der Übersetzung von Birgitt Kollmann zu verdanken, die jede Figur mit ihrer eigenen Stimme wiedergibt.

Als bestes Jugendbuch überzeugte Steven Herricks lyrischer Roman Ich weiß, heute Nacht werde ich träumen (Thienemann). In poetischer Sprache zeichnet Herrick das Porträt eines Heranwachsenden im Australien der 1960er Jahre. Vignettenartig reihen sich Eindrücke und Erlebnisse aus Harrys Kindheit und Jugend aneinander. Trotz aller Widrigkeiten des prekären Umfelds liegt der Fokus auf den großen und kleinen Dingen, die das Leben ausmachen. Erzählt wird eine Geschichte, die mit allen Sinnen für die Schönheit des Lebens sensibilisiert. Dies ist auch der meisterlichen Übersetzung von Uwe-Michael Gutzschhahn zu verdanken.

Das Preisbuch der Jugendjury klärt auf und macht ein schwer greifbares Thema anschaulich. Neal Shustermans Kompass ohne Norden (Hanser), übersetzt von Ingo Herzke, schildert die Geschichte des 15-jährigen, an Schizophrenie erkrankten Caden. Das Chaos in Cadens Kopf veranschaulicht Neal Shusterman mit einer beeindruckenden, bildlichen Sprache. Er kennt die Problematik aus nächster Nähe, bei seinem Sohn Brendan wurde im Jugendalter eine schizoaffektive Störung diagnostiziert. Die Zeichnungen des Buches stammen von Brendan Shusterman aus jener Zeit und lassen den Leser noch eindringlicher in die Erfahrungswelt eintauchen. 

Vollständige Pressemitteilung mit allen Prämierten und Titeln