Die in Berlin lebende Übersetzerin Heike Flemming erhält den mit 5000 Euro dotierten diesjährigen Übersetzerpreis Ginkgo-Biloba für Lyrik.

Wie die unabhängige Jury in ihrer Begründung hervorhebt, „hat Heike Flemming mit der im Band Berlin Hamlet (Suhrkamp Berlin, 2019) publizierten Übertragung das lyrische Schaffen des ungarischen Dichters und Gelehrten Szilárd Borbély, seine intellektuelle und poetische Intensität, für das deutschsprachige Publikum eindrucksvoll wahrnehmbar gemacht. Den ungemein vielfältigen Registern, die für Borbélys Gedichte als die eines ‚Metaphysical Poet‘ charakteristisch sind und an die Übersetzung höchste Ansprüche stellen, ist die gelehrte Übersetzerin Heike Flemming auf wunderbare Weise gerecht geworden“.

Heike Flemming promovierte an der Wiener Universität über ungarische Literatur und lebt gegenwärtig in Berlin. Sie übersetzt vor allem zeitgenössische ungarische Autoren wie László Krasznahorkai, Péter Esterházy und Szilárd Borbély. 2010 erhielt sie zusammen mit László Krasznahorkai den Brücke-Berlin-Preis, 2014 für die Übertragung von Péter Esterházys Roman Esti den Förderpreis zum Straelener Übersetzerpreis und 2021 den Hieronymusring des Berufsverbands der Literaturübersetzer*innen (VdÜ).

Mit der vom Freundeskreis Literaturhaus Heidelberg gestifteten, seit 2018 alljährlich vergebenen Auszeichnung werden Übersetzerinnen und Übersetzer von Lyrik für ihr Schaffen oder für eine herausragende Einzelübertragung ins Deutsche geehrt. Die Preisverleihung findet am 30. September in Heidelberg statt, die Laudatio hält die Literaturkritikerin Beate Tröger.

(25.6.2021)