Die Preisträgerinnen Fatima Daas, Autorin, und Sina de Malafosse, Übersetzerin

Fatima Daas und Sina de Malafosse
(Fotos/Ausschnitte, v.l.n.r.: © Joel Saget/Getty Images, © Silke Briel / HKW, © privat)

Fatima Daas’ erster Roman, La petite dernière erhielt 2020 den Prix Les Inrockuptibles für das beste Debüt und wird in mehrere Sprachen übersetzt, als Die jüngste Tochter ins Deutsche. 

Sina de Malafosse übersetzt, nach verschiedenen Stationen im Verlagswesen, seit 2015 aus dem Französischen und lebt in Toulouse. Gefördert wurde ihr übersetzerisches Schaffen 2020 mit einem Bode-Stipendium des Deutschen Übersetzerfonds.

Für die Jury am Haus der Kulturen der Welt (HKW) schreibt Annika Reich: „Jedes Wort dieses autofiktionalen Romandebüts zeugt von der Unerschrockenheit und verletzlichen Offenheit der Erzählerin, die als Tochter algerischer Einwanderer in Clichy aufwächst und versucht, die leidenschaftliche Gleichzeitigkeit zweier Outings zu ehren. (…) All das ist präzise poetisch und unerhört zeitgemäß erzählt und dabei in aller Selbstverständlichkeit und Spannbreite (Koran, Lyrik, Rap) auf Traditionen der arabischsprachigen Literaturen bezogen. So als gäbe es das Leben, in dem ein gleichwertiges Nebeneinander von Identitäten möglich ist, längst. Mit Die jüngste Tochter ist Fatima Daas diesem Leben vorausgeeilt.“

Seit 2009 verleihen das HKW und die Stiftung Elementarteilchen den Internationalen Literaturpreis, der mit 20.000 Euro für Autor*in und 15.000 Euro für Übersetzer*in dotiert ist. Die siebenköpfige Jury zeichnet damit ein herausragendes Werk internationaler Gegenwartsliteraturen und seine Erstübersetzung ins Deutsche aus – die Allianz von Originalwerk und Übersetzung. Über die Shortliste hatten der VdÜ bereits Ende Mai berichtet.

Weitere Informationen inkl. Video auf der Website des HKW

(1.7.2021)