Claudia Ott

Claudia Ott, Foto: Martin Jehnichen

In seiner Begründung für die diesjährige Preisträgerin schreibt der Stiftungsrat der Kulturstiftung Erlangen: 

„Claudia Ott hat 2004 mit Tausendundeiner Nacht (mittlerweile in der 11. Auflage erschienen) einen Klassiker der Weltliteratur nicht nur neu übersetzt, sondern auch auf seine Originalgestalt zurückgeführt. Die vorherigen Ausgaben der Handschrift von 1450 gründeten auf einer Übertragung des französischen Orientalisten Antoine Galland von 1704, die aus anderen Quellen erweitert und verändert wurde. Auch endet Gallands Text mit der 282. Nacht, während Ott die Nacht-Erzählungen mit ihrer Übertragung der anonymen Kayseri-Handschrift („Tausendundeine Nacht. Das glückliche Ende“) vervollständigt hat. 

Bemerkenswert ist die poetische Qualität auch ihrer anderen Übertragungen aus der arabischen Volksdichtung, denn es gelingt ihr, die orientalische Farbigkeit und reiche Rhetorik der Textoriginale mit der Konvention und Klarheit des zeitgenössischen Deutsch zu verbinden. Bei „Tausendundeiner Nacht“ hat sie die klingende Prosa des Originals ebenso wie die ursprüngliche Metrik der im Text eingestreuten Reime im Gegensatz zu ihren Vorgängern getreulich bewahrt und damit den Geschichten die Mündlichkeit und den Lautklang des orientalischen Originals zurückgegeben.“

Wir gratulieren!

Verliehen wurde der Preis im Rahmen des 20-jährigen Jubiläums der Stiftung am
20. Oktober 2019; Laudatio: Dr. Adrian La Salvia, Leiter der Stadtbibliothek Erlangen.

Mehr Informationen zur Preisträgerin unter https://www.tausendundeine-nacht.com