Am 27. April 2023 wurde der Preis der Leipziger Buchmesse 2023 der Übersetzerin Johanna Schwering verliehen. Sie übersetzte aus dem argentinischen Spanisch Die Cousinen von Aurora Venturini.

Die Jury lobte Schwerings perfekte Umsetzung des Romans:

„Die Art-brut-Künstlerin Yuna schreibt sich mit Hilfe eines Wörterbuches aus ihrer, wie sie selbst sagt, „Minderbemitteltheit“ heraus und findet dabei zunehmend eine Sprache für die von Dumpfheit, Armut und Missbrauch geprägten Familienverhältnisse. Dieser harte, dabei aber niemals zynische Roman braucht die kongeniale Übersetzung, weil er die Aufklärung in der sprachlichen Entwicklung der Erzählerin bis in die Kommasetzung hinein konkret vorführt.“

Johanna Schwering, geboren 1981 in Hamburg, arbeitet als freie Lektorin und Übersetzerin aus dem Spanischen und hat Lyrikbände von Maricela Guerrero und Legna Rodriguez Iglesias ins Deutsche übertragen. Ihre Übersetzung von Maricela Guerreros Gedichtband Reibungen erhielt 2018 eine Lyrik-Empfehlung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Stiftung Lyrik Kabinett und des Hauses für Poesie.

Ausgezeichnet wurden auch Dinçer Güçyeter (Kategorie Belletristik) und Regina Scheer (Sachbuch/Essayistik). Die Jury bestand aus Insa Wilke, Moritz Baßler, Anne-Dore Krohn, Andreas Platthaus, Shirin Sojitrawalla, Maryam Aras und Cornelia Geißler; über den Kreis der Nominierten 2023 hatten wir berichtet.

Fotos, Leseproben und vieles mehr gibt es beim Börsenblatt, auf der Webseite der Leipziger Buchmesse und im Blog der Digitalen Weltlesebühne.

(29.4.2023, aktualisiert am 7.7.2023)