Ruth Ganter; Foto © Sébastien Agnetti

Ruth Ganter; Foto © Sébastien Agnetti

Zum dritten Mal veranstaltet der Deutsche Übersetzerfonds einen öffentlichen Übersetzungswettbewerb – diesmal in Kooperation mit Partnern in Rom, Mexiko und Bellinzona. Es geht um zwei Gedichte in italienischer Sprache, die ins Deutsche zu übertragen sind: ein unpublizierter Text von Donata Berra und ein Gedicht aus einem Lyrikband von Franco Marcoaldi.

Der Wettbewerb zum Übersetzen italienischsprachiger Lyrik wurde 2018 von Barbara Bertoni, Vanni Bianconi und Fabio Morábito ins Leben gerufen und bezieht jeweils ein Gedicht aus Italien und aus der Schweiz ein. In den vergangenen Jahren fanden Wettbewerbe mit den Zielsprachen Spanisch und Arabisch statt. Gemeinsam mit ihren Partnern fragen sie: Was ist bei der Übersetzung von Gedichten anders, welche besonderen Hürden sind beim Übersetzen aus dem Italienischen ins Deutsche zu überwinden?

Die Übersetzerin Ruth Gantert geht als Gewinnerin hervor: „Ruth Ganterts Übersetzungen zeichnen sich durch eine elegante Schlichtheit und Prägnanz aus, in denen gründliche Arbeit und konzeptuelle Durchdringung erkennbar sind. Auch der gelungene Rhythmus der Verse, der den knapperen italienischen Formen entspricht, verdankt sich einem souveränen Zugriff auf die Originale. Indem Ruth Gantert Chancen für Reime und Alliterationen nutzt, die nie aufdringlich wirken, wird sie der klanglichen Intensität der Originale gerecht. So eröffnen diese Übersetzungen anschaulich und klar einen Zugang zu Franco Marcoaldis und Donata Berras komplexen Gedichten.“ So formuliert es die Jury.

Eine lobende Erwähnung geht an die junge Übersetzerin Marina Galli

Die feierliche Verleihung wird am 15. November 2022 im Literaturhaus Basel zelebriert. Die Siegerfassungen werden in Kürze auf den Online-Zeitschriften Specimen. The Babel Review of Translations und Biblit veröffentlicht.

Weitere Informationen auf der Toledo-Seite.

(14.7.2022, aktualisiert am 14.10.2022)