Anlässlich der Frankfurter Buchmesse 2019 verleiht die Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung zum 28. Mal ihre hoch dotierten Übersetzerpreise.

Der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis (€ 15.000) geht in diesem Jahr an Tanja Handels für ihre Übersetzungen aus dem Englischen. Besonders gewürdigt werden ihre Übertragungen von Romanen, Erzählungen und Essays von Zadie Smith, „in denen es ihr gelingt, die Sprachebenen der verschiedenen sozialen Schichten und ethnischen Gruppen einer urbanen Gesellschaft kreativ ins Deutsche zu übertragen und den erzählerischen Finessen einer der intellektuell versiertesten Autorinnen der Gegenwart vollkommen gerecht zu werden“, heißt es in der Begründung der Stiftung.

Porträt Tanja Handels

Tanja Handels, Foto: Anja Kapunkt

Ursel Allenstein übersetzt aus dem Dänischen, Norwegischen und Schwedischen (u.a. die Romane von Christina Hesselholdt, Kjersti Skomsvold und Sara Stridsberg) und erhält den Jane Scatcherd-Preis (€ 10.000) für ihr bisheriges Schaffen, „vor allem jedoch für ihre kongeniale Übertragung des Romans Max, Mischa und die Tet-Offensive des norwegischen Autors Johan Harstad, dessen literarische Vielstimmigkeit sie mit großer Präzision und sprachlicher Raffinesse wiedergibt“, verkündet die Jury.

Ursel Allenstein, sitzend

Ursel Allenstein, Foto: Sabrina Adeline Nagel

Den Paul Scheerbart-Preis (€ 5.000) erhält Eduard Klopfenstein für seine Übertragungen traditioneller japanischer Dichtungen ebenso wie moderner japanischer Lyrik (z.B. Tanikawa Shuntarō), wobei „zudem die von profundem Wissen und hohem Bewusstsein für die kulturelle Komplexität des Übersetzungsvorgangs geprägte Kommentierung der Gedichte hervorzuheben ist“.

Eduard Klopfenstein in der Natur

Eduard Klopfenstein, Foto: privat

Zur Jury der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung gehören Karsten Kredel, Susanne Höbel, Antje Kunstmann und Thomas Überhoff.