Die Barke ist ein undotierter Preis in Form eines Originalkunstwerks und zeichnet Persönlichkeiten des literarischen Lebens aus, die für Literaturübersetzer*innen Bedeutendes leisten. 

Dr. Sabine Baumann begeisterte mit ihren vielfältigen Verdiensten um die Sichtbarkeit und Wertschätzung des literarischen Übersetzens in der Öffentlichkeit, denn sowohl in Beruf als auch Ehrenamt setzt sie sich für hervorragende Übersetzungen und die Bekanntmachung der Werke und ihrer deutschen Urheber*innen ein.

Als leitende Lektorin bei Schöffling & Co. ist Sabine Baumann zuständig für deutschsprachige und internationale Literatur und war nicht zuletzt mit dafür verantwortlich, dass der Verlag 2014 zu den Erstunterzeichnern der Gemeinsamen Vergütungsregel gehörte. Als Lektorin hat sie mit außergewöhnlichem Engagement und langem Atem Übersetzer*innen bei literarischen Großprojekten begleitet und sich für deren Sichtbarkeit eingesetzt. Zuletzt betreute sie sechs Jahre lang die Übersetzung von Joshua Cohens Roman Witz aus dem Englischen, für die Ulrich Blumenbach 2022 mit dem Paul-Celan-Preis ausgezeichnet wird.

Sabine Baumann ist seit 2008 Chefredakteurin von Übersetzen, der Zeitschrift des VdÜ, sie ist Mitglied der Jury des Ginkgo-Biloba-Preises für Lyrikübersetzungen sowie des Beirats der Plattform TraLaLit. Sie moderiert Veranstaltungen mit Übersetzer*innen, leitet interdisziplinäre Seminare und verfasst Beiträge im Rahmen des Forschungsprojekts der Universitäten Germersheim, Lausanne und Wien zu Übersetzer*innen im Exil.

Für ihr Engagement wurden sie und das Redaktionsteam der Zeitschrift Übersetzen 2016 bereits mit der Ehrengabe des VdÜ ausgezeichnet, für ihre eigene übersetzerische Leistung, die Übertragung aus dem Russischen und Englischen von Puškins Epos Eugen Onegin sowie von Vladimir Nabokovs Kommentar zu diesem Werk, erhielt Sabine Baumann 2010 den Straelener Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW. 

Das Barken-Kunstwerk 2022 ist ein Bild der Düsseldorfer Künstlerin und Lyrikerin Johanna Hansen, bei der verschiedene Techniken mit Sprache in Dialog treten. Häufig kombiniert sie Zeichnungen mit eigenen Gedichten.  Der Farbraum wird so zum Sprachraum und umgekehrt.

Die festliche Preisverleihung fand nach zwei Jahren Pause wieder während der Frankfurter Buchmesse statt, und zwar als Auftaktveranstaltung im neuen Übersetzerzentrum am Mittwoch, den 19. Oktober 2022. Die Laudatio hielt Marieke Heimburger, Vorsitzende des VdÜ. Fotos zur Preisverleihung und ein Interview mit Sabine Baumann gibt es im Artikel von buchreport.

Die unabhängige Jury (Bettina Bach, Friederike von Criegern, Karin Uttendörfer) und der gesamte VdÜ gratulieren Sabine Baumann sehr herzlich!

(5.9.2022, aktualisiert 25.10.2022)