Der wissenschaftlich-künstlerische Workshop geht der Frage nach, was eine Verschiebung von der nationalen Souveränität hin zu transnationalem Denken, wie sie seit ca. 30 Jahren geschieht, für Literatur und Literaturwissenschaft bedeutet. Wissenschaftliche und künstlerische Disziplinen kommen in ein lebhaftes Gespräch.

Burg Hülshoff liegt vor den Toren Münsters, in einer der beiden Städte, in denen 1648 der Westfälische Frieden geschlossen wurde, aus dem das System der souveränen Nationalstaaten hervorging: das Westfälische Staatensystem – politikwissenschaftlich auch  „Westphalia“ abgekürzt. Dieses System wurde spätestens mit den Transformationen der 1990er-Jahre zunehmend diskutiert. Die Veränderung der Gesellschaften weltweit, die u.a. durch den Zusammenbruch der Sowjetunion und die Globalisierung des Warenverkehrs gekennzeichnet war, wird zunehmend als Übergang vom „Westfälischen Staatensystem“ zu einer „Post-Westfälischen Weltordnung“ angesehen.

Das neue, „Post-Westphalia“ genannte System tritt sowohl in Form humanitärer Interventionen in das Hoheitsgebiet eines anderen Staates als auch in der Gestalt trans- oder supranationaler Initiativen wie NGOs oder Verbünde wie der Europäischen Union auf. Es äußert sich aber genauso in verschiedenen Formen ökonomischer und kultureller Globalisierung. Dies wird spielerisch zum Anlass genommen zu fragen, wie Literatur in einer solchen „Post-Westfälischen Weltordnung“ begriffen werden kann, wie literarische Texte und ihre Urheber*innen mit der Frage nach dem Überschreiten von (Sprach-)Grenzen umgehen, wie Schreiben und Übersetzen also zusammenhängen.

Wann und wo? vom 17. bis zum 19. November (als Online-Event)

Weitere Informationen und das detaillierte Programm auf der Webseite des Center for Literature (Burg Hülshoff).