Nominierte Titel 2019

Die fünf nominierten Titel der Kategorie Übersetzung

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Zwei Klassiker der rumänischen Moderne und drei Werke der internationalen Gegenwartsliteratur zieren die Shortlist der Übersetzerkandidaten für den Preis der Leipziger Buchmesse 2019. Georg Aescht sorgte mit einer Neuübertragung des Romans »Der Wald der Gehenkten« (Zsolnay Verlag) von Liviu Rebreanu (1885-1944) für die Wiederentdeckung eines Antikriegsbuchs aus dem Jahr 1922. Gabriela Adameşteanus Roman »Verlorener Morgen«, 1983 im Original und 2018 in Eva Ruth Wemmes Übersetzung in der »Anderen Bibliothek« erschienen, erzählt von Rumäniens Höhenflügen und Abstürzen im 20. Jahrhundert. Die sprachlichen Register reichen dabei vom eleganten Salonton aus der Vorkriegsmonarchie bis zu den derben Vulgarismen in der Suada der verarmten Erzählerin in der Ceauşescu-Ära. Für György Dragománs meisterliche Novellensammlung »Löwenchor« (Suhrkamp Verlag) hat die Berliner Übersetzerin Timea Tankó einen schnell-lässigen, mit vielen Zwischentönen angereicherten Erzählton gefunden. Jean-Baptiste Del Amos Roman »Tierreich« (Matthes & Seitz Berlin) erzählt in der Geschichte einer Schweinezüchterdynastie von der erbarmungslosen Ausbeutung des Tiers durch den Menschen. In Karin Uttendörfers Übersetzung behalten die sich windenden Sätze und Wortkaskaden die sinnliche Eleganz des Originals. »Gringo Champ« (Hanser Verlag) schließlich ist das Romandebüt der Mexikanerin Aura Xilonen, in dem sie jugendlichen US-Immigranten eine trotzige, atemlos-rauhe Stimme verleiht. Ein sprachlicher Grenzgang, den Susanne Lange in ihrer Übersetzung souverän meistert. Lesungen und Gespräche, eine gemeinsame Veranstaltung mit der Leipziger Buchmesse.

Literarisches Colloquium Berlin
Grenzgänge und Höhenflüge
mit Georg Aescht, Susanne Lange, Timea Tankó, Karin Uttendörfer und Eva Ruth Wemme,
Moderation: Jürgen Jakob Becker und Julian Müller

Eintritt frei