„Unser Point of No Return ist die Sichtbarkeit“ schrieb die Übersetzerin Iryna Herasimovich in den ersten Tagen der Proteste gegen die gefälschten Wahlen in Belarus.

Seit dem vergangenen Sommer hat sich das Bild von Belarus als „weißem Fleck“ in Europa verändert. Die belarusische Bevölkerung geht selbstbewusst auf die Straße, ist auf der europäischen Landkarte und für sich selbst sichtbar geworden, vielfarbig und vielstimmig. Weiß-rot-weiß sind die Farben der Opposition in einer Gesellschaft, die sich politisiert hat, die sich auflehnt gegen ein autoritäres Regime, die zivilen Widerstand leistet und Formen der Selbstorganisation ausprobiert. Eine revolutionäre Bewegung ist entstanden, die von starken Frauen und vielen aktiven Menschen geprägt ist und der brutalen Reaktion des Staates Woche für Woche trotzt.

Auch der europäische Übersetzerdachverband CEATL hat sich, wie berichtet, mit der Bewegung solidarisiert. Das Literarische Colloquium Berlin lässt nun belarusische AutorInnen und ÜbersetzerInnen – darunter Iryna Herasimovich, Volha Hapeyeva, Alhierd Bacharevych und Julia Cimafiejeva – zu Wort kommen: mit Texten, Statements, und im Gespräch mit der Slawistin Nina Weller.

Wann & wo? 19. Januar um 19:30 Uhr
als Livestream auf der Website des LCB