Logo der Bestenliste 2021 des Weltempfängers

Der „Weltempfänger“ nominiert seit 2008 belletristische Neuübersetzungen aus aller Welt, um damit herausragende literarische Stimmen im deutschsprachigen Raum bekannt zu machen. In den Werken der aktuellen Bestenliste geht es um weibliche Allverfügbarkeit und väterliche Anerkennung, erbarmungslose Schikane und die getrübte Sehnsucht nach einem ruhigen Leben. Ein Hardboiled-Krimi aus Nigeria, ein halbdokumentarischer Roman über die USA und ein Gedichtband aus China runden die Vielfalt auch auf Genreebene ab.

  • Von einer Frau, die vor lauter Verpflichtungen kein Selbst mehr hat, erzählt Hiromi Ito in dem klugen und zugleich schonungslosen Genre-Crossover Dornauszieher (Ü.: Irmela Hijiya-Kirschnereit).
  • Das Freiheitsversprechen der USA beantwortet Dany Laferrière mit dem halbdokumentarischen Roadtrip-Roman Granate oder Granatapfel, was hat der Schwarze in der Hand? (Ü.: Beate Thill).
  • Mit gesellschaftlichen Verwerfungen hat auch ein Supermarkt-Wachmann in Tade Thompsons Wildcard (Ü.: Karl-Heinz Ebnet) zu tun und muss dazu noch unfreiwillig einen Mord aufklären.
  • Währenddessen flüchten sich in Mieko Kawakamis zweitem ins Deutsche übersetzten Roman zwei Jugendliche vor den mobbenden Mitschüler*innen in ihren ganz eigenen Heaven (Ü.: Katja Busson).
  • Die Familie Schuster in Ayelet Gundar-Goshens Wo der Wolf lauert (Ü.: Ruth Achlama) zieht nach Kalifornien, um dem Nahostkonflikt zu entkommen, nur um dort mit Antisemitismus und Rassismus konfrontiert zu werden.
  • Da hilft nur ein stiller Rückzug ins Innenleben auf Wang Xiaonis lyrischem Nachtflug überm Meer (Ü.: Monika Gänssbauer).
  • Kain und Abel im Iran: In durchgesehener Übersetzung können wir nach 20 Jahren erneut in die Symphonie der Toten von Abbas Maroufi (Ü. Anneliese Ghahraman-Beck) eintauchen.

Die 53. Bestenliste steht bei Litprom als PDF zum Download zur Verfügung.

(1.12.2021)