Texte können von einer erhofften Zukunft handeln, gelegentlich auch von einer erträumten oder versäumten Gelegenheit im Irrealis. Häufig berichten sie jedoch von imaginiertem Vergangenem, das die Schreibenden festhalten wollen, weil es für sie noch bedeutsam und gegenwärtig ist. Mit welchen Strategien schaffen sie Aktualität, und wie kann dies im Kontext einer neuen Zielsprache gelingen?

Als ÜbersetzerInnen haben wir es immer mit Texten zu tun, die schon geschrieben wurden und für ein neues Publikum in einer anderen Sprache erzählt werden. Manchmal ist die Distanz zwischen Entstehungszeit und Inhalten der Originale und unserer Gegenwart groß. Welche Stilmittel gibt es, um die Zeitverschiebung zu formulieren? Wie klingt eine historisierende Sprache, ohne künstlich zu wirken? Und wie dringen wir zum frischen Kern einer alten Geschichte vor, damit die Lesenden sich wie mittendrin im Geschehen fühlen?

In dieser thematischen Werkstatt geht es um Übersetzungen, die sich mit Geschichte(n) befassen. Es kann sich um Texte handeln, in denen die Geschichte selbst im Fokus steht, um historisch verankerte Texte oder auch einfach um Texte, die sich in der Vergangenheit abspielen. Der Workshop richtet sich an LiteraturübersetzerInnen (mind. eine publizierte Übersetzung) mit entweder Deutsch oder Französisch als Zielsprache (alle Ausgangssprachen werden berücksichtigt).

Workshopleitung: Irma Wehrli 

Wann und wo? vom 19.-22. Oktober 2023 in Château de Lavigny, Schweiz

Weitere Infos auf der Veranstaltungsseite.